Der Oltrepò Pavese
Kunst und Geschichte
Der Oltrepò ist reich an interessanten Kunstschätzen.
Wegen seiner strategisch wichtigen Position im Mittelalter baute man hier viele Burgen; es sind noch jene von Oramala, Nazzano, Zavattarello, Cigognola, Montesegale und viele andere erhalten, die über das ganze Gebiet verstreut sind.
Im 11. Jahrhundert erwählte der Hl. Albert von Butrio diese Berge um ein Kloster für seine Mönche zu erbauen.
Varzi, kann sich - abgesehen von seiner wunderbaren Lage im Apennin und seiner Rolle als regionales Zentrum - einer wunderschönen mittelalterlichen Burg rühmen. In Varzi fällt es leicht, sich in die alten Zeiten zu versetzen, während man durch seine engen Gassen schlendert.
Gleiches gilt für Voghera, Zentrum und Lebensmittelpunkt im eigentlichen Sinne für den ganzen Oltrepò. Schnittpunkt der Provinzen Pavia, Alessandria, Piacenza und Genua, hat es eine Burg, einen interessanten Domplatz mit barocker Kirche und vor allem die Kirche St. Hilarius und St. Georg, im 11. Jahrhundert erbaut und besser bekannt unter dem Namen "Chiesa Rossa" (Rote Kirche), jetzt Gedenkstätte für die italienische Kavallerie.
Man muß nur den Po überqueren um Pavia zu erreichen, das schon zu Zeiten des Langobardenreiches dessen Hauptstadt war, mit seiner wunderschönen Altstadt, der Universität und dem Karthäuserkloster, im 14. und 15. Jahrhundert erbaut.
Natur
Wenn Sie von Mailand oder Pavia kommen und den Po überqueren, lassen Sie die Ebene hinter sich, mit ihren wohlgeordneten Feldern und Äckern, ihren regelmäßig angelegten Reisfeldern, den Pappeln, welche Kanäle und Feldraine begleiten. Sie fühlen sich wie verzaubert durch den allmählichen aber steten Wechsel der Landschaft. Fast unbemerkt beginnen die Hügel und Sie betreten eine Landschaft die sich ganz allmählich aus der Ebene erhebt und von den Gebirgsbächen Staffora nach Westen, Versa im Osten begrenzt wird. Sie bilden ein fast gleichmäßiges Dreieck, dessen Basis die Via Emilia darstellt, dessen Scheitelpunkt die Berge um Varzi, Zavattarello und Bobbio bilden.
Seitlich des Staffora-Tales zieht sich das beeindruckende, immer wieder zu Schluchten sich verengende Trebbia-Tal dahin.
In diesem Gebiet, wo sich heute Berge und Hügel erheben, war einst das Meer. Als sich die Meerenge von Gibraltar schloß und das Mittelmeer vom Weltmeer nahezu abgetrennt wurde, trugen Erdbeben und Wasserverdunstung dazu bei, die Landschaft zu verändern, sie reich mit Mineralien zu versehen. Das Wasser gräbt noch heute an den tiefeingeschnittenen Schluchten weiter, die man vielerorts im Oltrepò finden kann.
Gastronomie: Der Wein und die einmaligen Gerichte
Der Oltrepò ist ein echtes Paradies für die Liebhaber guten Essens. Die Küche, die man suchen sollte, ist die traditionelle Küche: einfache und schmackhafte Gerichte, zu denen man die hervorragenden Weine der Gegend trinkt.
Der Weinbau im Oltrepò blickt auf eine jahrtausendelange Geschichte zurück. Im Mittelalter wurde vor allem in den Klöstern der Wein angebaut und exportiert. Schiffe fuhren den Po und dann den Ticino hinauf bis nach Pavia und Mailand, wie es die alten lokalen Chroniken aus dem Ende des 13. Jahrhunderts bezeugen.
Heute werden die Qualitätsweine D.O.C. des Oltrepo in die ganze Welt exportiert. Das gilt für die Rotweine: Bonarda, Barbera, Barbacarlo, Buttafuoco, Sangue di Giuda, Croatina und eine interessante Mischung aus drei Rebsorten, den Maresco. Die Weißweine stehen ihnen nicht nach: Cortese, Riesling, Moscato, Pinot.
Die Salami von Varzi ist sicherlich die bekannteste Spezialität der Gegend. Wenige wissen dagegen, daß man echte, traditionelle Leckerbessen auf den zahllosen Volksfesten und Kirchweihen auf dem Land findet, welche die Menschen des Oltrepò vor allem im Sommer veranstalten. Man findet diese Leckerbessen aber auch auf den kleinen Bauernhöfen, die Käse, Wurst, Obst und Kuchen produzieren, als krönender Abschluß eines Ausflugs in die Hügel bestens geeignet.
Jagd und Fischfang
Eine derart reichgesegnete Natur muß ideal für Jagd und Fischfang. Die Hügel sind bewohnt von Hasen, Fasanen, Drosseln und verschiedenen Arten von Rebhühnern. Die Jagd auf sie ist möglich sowie in freien Gebieten als auch in zahllosen Jagdrevieren.
Die passionierten Angler können finden reichliche Beute sowohl in der beeindruckenden Szenerie des Trebbia-Tales als auch im sanfteren Staffora-Tal.
Es fehlen auch die kleinen Fischteiche nicht, wo es leicht fällt, einen Angeltag mit einem schönen Abendessen zu beenden.